Achim Biesenbach - Praxis für Psychotherapie - Hilden

Indikationen


Depression

Wie stellen sich Depressionen dar?

Als die häufigsten Anzeichen und Symptome der Depression gelten:

  • Traurigkeit, die als erdrückend, zuweilen geradezu als körperliche Last empfunden wird.
  • Ein Gefühl der Leere, das Leben erscheint tot, kalt.
  • Angst und Ratlosigkeit sind manchmal beherrschend, auch hier wird die Angst als lähmend erlebt. Sie kann sich aber auch in einer sehr starken Unruhe äussern, die möglicherweise mit Schlafstörungen einhergeht.
  • Antriebsmangel äußert sich in Entschlusslosigkeit, Verlangsamung, Aspontanität. Sie zeigt sich in allen Ausdrücken der inneren Lebendigkeit, in einer Verlangsamung des Denkens ebenso wie in dem Verlust von Interessen, Hobbies und früher gepflegten festen Gewohnheiten.
  • Das Denken ist häufig eingeengt und kreist um die gleichen Vorstellungen und Befürchtungen.
  • Oft fühlen sich Patienten schuldig, sind überzeugt davon, inkompetent, nur wenig liebenswert und insgesamt lebensuntauglich zu sein.
  • Körperliche Veränderungen können lange Zeit das einzige Krankheitssymptom der Depression sein. Schlaflosigkeit, Schweissausbrüche, Übelkeit, Kopfschmerzen, Herzbeschwerden, Verstopfung, sexuelle Lustlosigkeit oder andere sexuelle Funktionsstörungen können hier Anzeichen einer depressiven Erkrankung darstellen.

Die Intensität der Symptomatik kann während des Tages wechseln, häufig ist das Befinden morgens schlechter als abends.

Welche Formen der Depression lassen sich unterscheiden?

Neurotisch depressive Verstimmungen
sind Ausdruck einer überwiegend schon in der Kindheit erworbenen depressiven Persönlichkeitsstruktur. Diese Menschen haben in der Kindheit oft nur wenig Zuwendung und Wohlwollen erfahren und leiden deshalb unter Selbstzweifeln und Selbstunsicherheit, die sie daran hindert, in vielen zwischenmenschlichen Situationen ihre Interessen zu erkennen und durchzusetzen. Diese Menschen empfinden oft nur eine geringe Wertschätzung für ihre eigene Person, sie glauben, ein Versager zu sein, fühlen sich wertlos und schreiben sich selbst nur wenig Willenskraft zu.

Eine weitere Gruppe von Depressionen sind die sogenannten reaktiven Depressionen. Sie treten im Zusammenhang mit einem für jedermann nachvollziehbaren Anlass auf, z.B.

  • als Trauerreaktion auf eine erlebte Katastrophensituation oder den Verlust einer nahestehenden Person;
  • als psychische Begleitsymptome bei schweren somatischen Erkrankungen;
  • wenn man Opfer von Vergewaltigung oder anderen Gewaltverbrechen wurde;
  • nach schweren Verkehrsunfällen;
  • wenn man über einen längeren Zeitraum Todesangst erfahren musste
  • etc.

Darüber hinaus können Depressionen aber auch Symptom anderer Erkrankungen sein. Wenn jemand nach einem unauffälligen Leben von dreißig oder vierzig Jahren plötzlich eine starke depressive Symptomatik entwickelt, muß man auch eine organische Schädigung, wie beispielsweise an einen Hirntumor oder an eine beginnende psychotische Erkrankung denken. Depressionen können auch in Begleitung und als Folge einer schizophrenen Erkrankung auftreten.

Die sogenannten endogenen Depressionen treten in der Regel im dritten und vierten Lebensjahrzehnt auf und unterscheiden sich von anderen Formen der Depression durch einen deutlichen Bruch mit der Persönlichkeit des betroffenen Menschen vor Beginn seiner Erkrankung. Häufig sind Tagesschwankungen. Die Grundstimmung ist pessimistisch und resigniert. Hemmung und Antriebsmangel sind besonders morgens stark ausgeprägt und auffällig. Die endogene Depression zeigt sich auch dadurch, daß der Kranke seine Traurigkeit geradezu körperlich in einem extremen Schwächezustand fühlen kann. Die Traurigkeit wird als quälend erlebt und ist, nach Angaben des Patienten, oft mit einer normalen Traurigkeit, wie er sie von früher her kannte, gar nicht vergleichbar.

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Ängste

Es wird im wesentlichen zwischen drei Formen unterschieden:

Bei der Panikstörung handelt es sich um anfallsartige Angstattacken, die sich vor allem körperlich äußern. Atemschwierigkeiten, starkes Herzklopfen, Schmerzen, Ohnmachtsgefühle und Unwohlsein in der Brust, Erstickungs- und Beklemmungsgefühle, die als so intensiv erlebt werden, dass man die Symptomatik als gefährliche körperliche Krise interpretiert und sich deshalb immer weiter in einen körperlichen Anspannungszustand hineinsteigert. Patienten, die daraufhin Beruhigungsmittel zu sich nehmen, erreichen damit eine kurzfristige Erleichterung, nicht aber eine angemessene Behandlung ihrer Angststörung. Oft entwickelt sich so eine Medikamentenabhängigkeit, ohne daß die Ängste selbst ursächlich behandelt worden sind.

Demgegenüber steht das generalisierte Angstsyndrom. Dabei handelt es sich um eine starke Ängstlichkeit, die von sehr vielen Lebenssituationen ausgelöst wird. Auch hier stehen wieder somatische Beschwerden wie Schwitzen, Herzklopfen und eine ständige Übererregung des Körpers im Vordergrund. Die Anspannungszustände werden dabei als so bedrohlich und unerträglich erlebt, dass die Patienten oft nicht in der Lage sind, ihr Haus zu verlassen.

Schliesslich noch die sogenannten phobischen Ängste: Das sind Ängste, die von spezifischen Situationen ausgelöst werden. Häufige phobieauslösende Situationen sind

  • Höhen;
  • Engesituationen;
  • Angst vor dem Autofahren, besonders auf Autobahnen, Brücken und im Tunnel;
  • Flugangst;
  • Prüfungsangst;
  • die Angst vor Dunkelheit,
  • vor dem Essen und Trinken in der Öffentlichkeit;
  • Tierphobien;
  • Krankheitsphobien;
  • aber auch Angst in sozialen Situationen;
  • etc.

Als Verhaltenstherapeut setze ich mich nicht nur im Gespräch mit den phobischen Ängsten des Patienten auseinander, sondern ich gehe mit ihm in die Situation, die ihm Angst bereitet, führe eine sogenannte Reizexposition durch.

Viele experimentelle Studien belegen, dass die Verhaltenstherapie die momentan effizienteste Therapieform zur Behandlung von Angsterkrankungen darstellt.

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Psychosomatische Erkrankungen

Bei der Entstehung psychosomatischer Erkrankungen dominieren seelische Entstehungsbedingungen. Die Behandlung psychosomatischer Erkrankungen kann deshalb nicht auf medizinisch-organischen Massnahmen beschränkt bleiben. Vielmehr geht es darum, die seelischen krankheitsfördernden Einflussfaktoren aufzudecken und aufzuheben und gleichzeitig die Ressourcen eines Menschen zu aktivieren, eine positive Einstellung zu sich selbst und zu seinem Leben zu stützen und zu verstärken.

Häufige in meiner Praxis behandelte körperliche Erkrankungen, bei denen seelische Einflussfaktoren bedeutsam sind:

  • das Asthma bronchiale,
  • die essentielle Hypertonie,
  • die coronalen Herzerkrankungen,
  • Spannungskopfschmerz etc.
  • und die sexuellen Funktionsstörungen.

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