Achim Biesenbach - Praxis für Psychotherapie - Hilden

Verhaltenstherapeutische Aspekte der Behandlung somatischer Erkrankungen unter besonderer Berücksichtigung der multiplen Sklerose

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5. Verhaltenstherapie bei somatischen Erkrankungen

5.1 Allgemeines

Die oben beschriebenen Therapieformen eignen sich sehr gut zur Behandlung psychischer Störungen, die im Zusammenhang oder als Folge schwerer somatischer Erkrankungen auftreten.

In der freien Praxis sind dieses in erster Linie Krebserkrankungen, aber auch Herz- und Kreislauferkrankungen, multiple Sklerose, Asthma und andere chronische Leiden.

Wenn die Diagnose einer chronischen oder lebensbedrohenden Erkrankung gestellt werden muss, sollte immer eine begleitende Psychotherapie indiziert sein.

Ein Teil der Patienten verfügt über gute Ressourcen und ein gutes soziales Netz, dieser Personenkreis kommt sicher mit 3 - 5 Therapiesitzungen aus, hat dann aber die Erfahrung gemacht, dass er bei evtl. später auftretenden Problemen auf diese Hilfe zurückgreifen kann.

Der andere Teil benötigt eine psychologische Begleitung von Beginn an, damit zu der somatischen Erkrankung nicht noch eine psychische Störung hinzukommt. Diese Patienten benötigen Unterstützung bei der Um- und Neugestaltung ihres Berufs- und Familienlebens, da die Erkrankung in der Regel für die meisten Patienten eine neue Lebenssituationen darstellt.

Nach meinen Erfahrungen scheint es so, dass mit psychologischer Begleitung der Heilungsprozess positiv beeinflusst werden kann. Gute Erfolge zeigen sich z.B. bei operativen Eingriffen, die psychotherapeutisch vorbereitet wurden. Die Patienten gehen mit weniger Angst in die Klinik und haben das Gefühl, dass sie durch Entspannung und angemessenere Kognitionen die Heilung positiv beeinflussen können. Sie haben Kontrolle über die Situation.

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