Allgemeine Infos
Wann hilft Psychotherapie?Belastende Lebensumstände, die bei Ihnen Gefühle zunehmender Hilflosigkeit und Überforderung auslösen, machen den Entschluss zu einer Psychotherapie sinnvoll. Psychische Probleme entwickeln sich oft über einen längeren Zeitraum. Wird das Ausmass an Belastungen zu groß, streikt das sonst funktionierende Zusammenspiel von Körper und Seele. Negative Erlebnisse aus der Kindheit und Jugend, wie Gewalterfahrungen oder Allein-gelassen-Werden, können sich auf die aktuellen Probleme verstärkend auswirken. Diese Zusammenhänge zu erkennen, ist für den Betroffenen nicht einfach. Wenn Sie beginnen, Ihr Verhalten und Ihre Lebensumstände zu hinterfragen und nach den Ursachen für Ihre Symptomatik forschen - "Warum kann ich gar nicht mehr aufhören zu weinen?", "Warum glaube ich, ständig essen zu müssen?", "Warum benötige ich abends mehr und mehr Alkohol bzw. Tabletten, um besser einschlafen zu können?", "Warum macht es mir meine Angst und Unsicherheit zunehmend schwerer, das Haus zu verlassen, Auto zu fahren, mich Höhen- oder Engesituationen auszusetzen?" - können in der Psychotherapie Aufklärung und adäquate Hilfen zur Bewältigung der Symptomatik erarbeitet werden. Dabei tragen Ihre Motivation und Ihre Bereitschaft zur Mitarbeit wesentlich zum therapeutischen Erfolg bei. Was ist ein Psychologischer Psychotherapeut?Den Heilberuf "Psychologischer Psychotherapeut" (PP) gibt es offiziell seit dem 01. Januar 1999: zu diesem Zeitpunkt trat das Psychotherapeutengesetz in Kraft, das die Voraussetzungen zum Führen dieser nunmehr gesetzlich geschützten Berufsbezeichnung regelt und den Psychologischen Psychotherapeuten dem Facharzt rechtlich gleichstellt. Um diese Bezeichnung führen und Heilkunde auf dem Gebiet der Psychotherapie ausüben zu dürfen, muß eine staatliche Approbation vorliegen, die nur bei der Erfüllung bestimmter Qualifikationsmerkmale erteilt wird: ein abgeschlossenes Hochschulstudium der Psychologie sowie eine zusätzliche umfangreiche theoretische und praktische Ausbildung in mindestens einem Therapieverfahren. Die regelmäßige Teilnahme an beruflichen Weiterbildungen und Massnahmen zur Qualitätssicherung sind selbstverständlich. Der Psychologische Psychotherapeut sieht den Patienten als ein bio-psycho-soziales Wesen und betrachtet ihn als einzigartige Persönlichkeit, dessen Verhalten ebenso von körperlichen Bedingungen wie von seinen Lebenserfahrungen und seinen aktuellen Lebensumständen mitbestimmt wird. Worauf sollte man beim Erstgespräch achten?Sie sollten im Erstgespräch mit dem Therapeuten Ihre Schwierigkeiten, Beschwerden und Probleme möglichst genau schildern, damit deutlich wird, welche Art therapeutischer Unterstützung Sie erwarten und benötigen. Erkundigen Sie sich, ob es einen Therapievertrag über den Umgang mit Terminabsagen, Urlaubsregelungen, möglichen Zuzahlungen zu den Behandlungskosten, Kosten für Gutachten usw. gibt. Im Erstgespräch haben Sie Gelegenheit, Ihren Entschluss zu einer Psychotherapie zu überprüfen und festzustellen, welche Ziele sie erreichen möchten bzw. welche Vorstellungen Sie damit für Ihr Leben verbinden. Wichtig ist dabei, dass Sie sich in der therapeutischen Situation als Mensch angenommen fühlen. |